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Seit wir zwei uns gefunden: Der RWE-Fanblog
Die Ruhe nach dem Sturm

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Sturm „Emma“ brachte Heiko Bonan etwas Ruhe. So kurios kann es zugehen bei Rot-Weiss Essen. Durch den wetterbedingten Spielausfall in Emden hatte der RWE-Trainer nun eine Woche länger Zeit, sich und vor allem die Mannschaft für sein Schicksalsspiel zu rüsten. Und ein wenig Glück hat er auch:

Zumindest auf dem Papier ist die Wolfsburger Zweitvertretung die einfachere Aufgabe. Klar ist: Siegt RWE, wird Bonan nicht entlassen. Das wäre selbst an der Hafenstraße nicht möglich.

Erst fern von seiner Essener Heimat entdeckt Hendrik Gerstung die Leidenschaft für den Klub aus seiner Geburtsstadt. Denn wer wissen will, was „Fan sein“ wirklich bedeutet, der landet irgendwann an der Hafenstraße: Nirgends sonst erlebt man die Gefühlsverbindung Verehrung und Verzweiflung so intensiv – „Oh RWE“. Im RWE-Fanblog gibt Hendrik den rot-weissen Anhängern nun eine Stimme.

Ein Nachfolger ist aber bereits in Aussicht. So wartet der Verein angeblich nur noch auf das Ja-Wort eines Ex-Trainers: Holger Fach. Wenn der erfolgreichste Coach der 101-jährigen Vereinsgeschichte (3 Spiele, 3 Siege) nickt, ist Bonan bei der nächsten Niederlage, eventuell schon beim nächsten Remis, doch weg.

Helfen kann ihm also nur noch eine Siegesserie, wogegen ja nichts einzuwenden wäre. Denn dem Verein eine Niederlage zu wünschen, damit Bonan endlich weg ist, solche Leute kann ich nicht „Fans“ nennen. Zumal die Alternative ja nicht Mourinho, Hitzfeld oder der Essener Rehhagel wäre, sondern…. ja, halt einfach nur Holger Fach. Bei seinen Stationen nach seinem Abschied hier hatte er eher mäßigen Erfolg, nach mittellanger Zeit wurde er jeweils entlassen. Und mit Vorschusslorbeeren würde der hier auch nicht begrüßt werden, zu kurios war damals sein Abschied – den aber auch die Verantwortlichen mit dieser irrwitzigen Vertragsgestaltung zu verantworten hatten.

Womit wir bei Hempelmann wären, der derzeit nicht unbedingt auf Wählerfang ist, sondern – ähnlich Parteigenosse Kurt Beck – ehemals Treue immer mehr vertreibt. Hempelmanns Glück: An der Hafenstraße gibt es keine Opposition. Zumindest nicht offiziell. Liest man den Kommentar in der Donnerstags-RevierSport scheint sich ja zumindest vorstandsintern eine solche formiert zu haben. Ob das für den Verein förderlich ist, gerade in der jetzigen Situation, sei mal dahingestellt.

Es ist also wie immer bei RWE: Hat man keine Probleme, macht man sich selber welche. Dummerweise hat der Verein derzeit genug Probleme, wie man beim Blick auf die Tabelle unschwer erkennen kann. Blöd also, wenn man sich dann hausintern noch zusätzliche an Bord holt: Rang elf, von Kölmel hört man gar nix mehr, vom Stadionneubau nur negative Gerüchte. Quo vadis, RWE?

Scheinbar hat man es als Pessimist deutlich leichter, RWE-Fan zu sein, man wird nicht so oft enttäuscht. Für Optimisten wie mich sind da zu viele Dämpfer, die die ganzen schönen Träume (2010 – ihr werdet schon sehen) wieder vernebeln. Hoffen kann man, dass die Spieler sich von dem ganzen peinlichen Drumherum („Wir verhandeln nicht mit anderen Trainern, wir sprechen nur mit ihnen!“) nicht ablenken lassen und konzentriert bleiben. Wolfsburg wird sich hinten reinstellen, die Mannschaft muss geduldig sein, ebenso die Fans, die mit schnellen Pfiffen nicht weiterhelfen. Mir egal, wie hoch wir gewinnen, von mir aus geht auch der von Gorschlüter geforderte „dreckige Sieg“, Hauptsache mal wieder drei Punkte für unseren Verein.

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